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Unterwegs, aber nicht außer Gefahr: Wie man Sicherheitsbewusstsein bei mobilen Mitarbeitenden stärkt

In der Logistikbranche lebt Ihr Unternehmen vom Einsatz der Mitarbeitenden, die ständig unterwegs sind, um Waren von Punkt A nach Punkt B zu bringen. Lange Arbeitszeiten, enge Zeitpläne und die Notwendigkeit ständiger Aufmerksamkeit gehören zum Alltag. Da wirkt Cybersecurity auf der ohnehin vollen Agenda schnell wie ein zusätzlicher Stressfaktor. Aber was wäre, wenn es auch anders ginge?

Fangen wir mit einer einfachen Frage an: Warum sollte sich ein Fahrer oder eine Spediteurin überhaupt für IT-Sicherheit interessieren? Sie sitzen schließlich nicht den ganzen Tag am Schreibtisch – also sind sie doch weniger digitalen Bedrohungen ausgesetzt … oder etwa nicht?

27 Jan Unterwegs, aber nicht außer Gefahr Wie man Sicherheitsbewusstsein bei mobilen Mitarbeitenden stärkt

Cyberangriffe enden nicht an der Bürotür

Cyberkriminelle haben es längst nicht mehr nur auf Desktop-Computer abgesehen. Heute trägt jeder einen Mini-Computer in der Hosentasche: das Smartphone. Es ist ein unverzichtbares Kommunikationsmittel für das Personal, aber macht sie auch zu einem Ziel. Und Cyberkriminelle wissen genau, wie sie das ausnutzen können.

Aber Cybersecurity betrifft weit mehr als nur Handys. Denken Sie an Bordrechner, ERP-Systeme und digitale Tachographen. Diese Geräte senden und empfangen ständig Daten. Es mag harmlos erscheinen, wenn jemand weiss, wo sich ein Lastwagen befindet und wann er ankommt. Doch in den falschen Händen kann diese Information genutzt werden, um eine Lieferung zu kapern oder einen gezielten Angriff zu starten.

Eine reale Bedrohung

Stellen Sie sich Folgendes vor: Ein Fahrer hält an einer Tankstelle und loggt sich ins kostenlose WLAN ein. Ohne es zu merken, verbindet er sich mit einem gefälschten Hotspot. Ein „Evil Twin“-Netzwerk, das legitim aussieht, aber den gesamten Datenverkehr abfängt. In dem Moment, in dem er sich ins Transportmanagementsystem einloggt oder seine E-Mails prüft, gelangen Hacker an seine Zugangsdaten. Diese können später genutzt werden, um ins Firmennetzwerk einzudringen, Lieferwege zu manipulieren oder sensible Daten zu stehlen.

Und das ist nur ein Szenario. Mobile Mitarbeitende sind mit zahlreichen weiteren Risiken konfrontiert. Soziale Manipulation (Social Engineering), bei der Menschen dazu gebracht werden, unwissentlich zu helfen, spielt eine große Rolle bei Angriffen. Denken Sie an Telefon-Phishing, Scheinidentitäten oder sogenannte „Man-in-the-Middle“-Angriffe.

Cybersecurity betrifft längst nicht mehr nur Büroangestellte. Aber wie stellt man sicher, dass mobile Mitarbeitende die Risiken erkennen und aktiv zu einem sicheren Arbeitsumfeld beitragen?

4 bewährte Strategien, die funktionieren:

1. Phishing-Simulationen

Phishing-Simulationen sind ein praxisnaher Weg, um das Bewusstsein zu schärfen und die Aufmerksamkeit hochzuhalten. Mitarbeitende erhalten realistische, aber gefälschte Phishing-Nachrichten auf dem Handy oder Computer, die den Tricks echter Angreifer nachempfunden sind. Warum funktionieren sie?

  • Realistische Erfahrung ohne echtes Risiko
  • Sofortiges Feedback mit messbaren Ergebnissen
  • Jede Simulation ist eine Lernmöglichkeit
  • Schärft das Bewusstsein und senkt die Klickrate auf echte Phishing-Links

2. Bereits beim Onboarding beginnen

IT-Sicherheitsbewusstsein sollte schon am ersten Tag beginnen. Wenn es Teil des Onboardings ist, wird eine solide Grundlage gelegt. Neue Mitarbeitende sollten die Risiken kennen, die sie unterwegs erwarten, und wissen, wie sie in verdächtigen Situationen reagieren sollen. Wichtige Onboarding-Themen:

  • Starke, einzigartige Passwörter verwenden
  • Geräte nie unbeaufsichtigt lassen
  • Sicheres Surfverhalten
  • Phishing-E-Mails und fragwürdige Anrufe erkennen

3. Melden leicht machen

Fahrer, Lagerpersonal, Hafenarbeiter und Verlader sitzen nicht im Büro und können nicht einfach kurz zur IT-Abteilung gehen, um Cyberangriffe zu melden. Deshalb ist es wichtig, einfache Möglichkeiten zur Meldung verdächtiger Aktivitäten zu schaffen. Beispiele:

  • Eine dedizierte WhatsApp-Nummer zur Meldung
  • Eine Hotline zur IT-Abteilung
  • Ein Melde-Button im Bordrechner oder in der Transport-App

4. Pflicht statt Kür

Erfahrungen zeigen: Sicherheitsbewusstsein ist dann am effektivsten, wenn es verpflichtend ist – genau wie der Führerschein oder ein Sicherheitszertifikat. Ohne Grundlagenwissen sollte niemand unterwegs sein. Vorteile:

  • Fördert eine Sicherheitskultur
  • Interaktive Schulungen erhöhen Engagement und Behaltensrate
  • Senkt das Risiko kostspieliger Fehler oder Cyberangriffe

IT-Sicherheitsbewusstsein ist keine Last, sondern eine Notwendigkeit. Gerade in Branchen mit hoher Mobilität sind die Mitarbeitenden die erste Verteidigungslinie. Der Schlüssel liegt darin, das Lernen einfach, relevant und zugänglich zu gestalten – unabhängig davon, wo sich das Personal gerade befindet.

+49-6035-970 151 info@awaretrain.de

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