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Integrität am Arbeitsplatz

Jede Organisation besteht aus Individuen, die jeweils ihre eigene Vorstellung von Ethik und Moral mitbringen. Und doch ist es das Ziel, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle frei und sicher fühlen, im Einklang mit einer gemeinsamen Kultur und gemeinsamen Zielen zu handeln. Integrität spielt dabei eine entscheidende Rolle. In diesem Artikel beleuchten wir, was Integrität am Arbeitsplatz wirklich bedeutet und wie man sie in der Praxis umsetzen kann.

Inhalt:

16 Dez Integrität am Arbeitsplatz

Was bedeutet Integrität?

Integrität umfasst eine Reihe wichtiger Werte wie Ehrlichkeit, Konsequenz, Aufrichtigkeit und das Bekenntnis zu starken moralischen oder ethischen Grundsätzen. Doch was genau unter „integritätsvollem Handeln“ zu verstehen ist, lässt sich nicht immer leicht definieren. Oft hängt es vom Kontext, von der Kultur und von der Perspektive ab.

In vielen Situationen bedeutet Integrität, unterschiedliche Interessen gegeneinander abzuwägen. Manchmal gibt es keine eindeutig richtige oder falsche Antwort, und was als „richtig“ gilt, kann von einer Organisation oder Person zur anderen variieren.

Integrität am Arbeitsplatz

Obwohl das Kernkonzept von Integrität bei Individuen und Organisationen ähnlich ist, stehen Unternehmen vor besonderen Herausforderungen. Ein Beispiel: Eine Mitarbeiterin soll eine Richtlinie befolgen, die ihren persönlichen Werten widerspricht. In solchen Fällen sollte eine Organisation einen sicheren Raum für offene Gespräche bieten und eine Kultur fördern, in der Bedenken ohne Angst geäußert werden können – idealerweise mit dem Ziel eines gemeinsamen Verständnisses und abgestimmter Erwartungen.

Für Organisationen geht Integrität über das interne Verhalten hinaus. Sie bedeutet auch Transparenz und Rechenschaft gegenüber Kunden, Lieferanten, Stakeholdern und der Gesellschaft insgesamt.

Da es keine gesetzliche Definition von Integrität gibt, muss jede Organisation sie selbst definieren – in der Regel in Form eines Verhaltenskodexes oder einer Integritätsrichtlinie. Doch das Aufschreiben allein reicht nicht: Die Inhalte müssen aktiv kommuniziert, verankert und durchgesetzt werden.

Wie erstellt man einen ethischen Verhaltenskodex?

Eine Integritätsrichtlinie oder ein Verhaltenskodex hilft sowohl der Organisation als auch den Mitarbeitenden, zu verstehen, was erwartet wird. Sie legt Verhaltensregeln fest, erklärt, wie Verstöße gemeldet werden können (z.B. über ein Whistleblowing-Verfahren) und beschreibt die Konsequenzen bei Regelverstößen. Die meisten Organisationen verfügen über einen Verhaltenskodex – aber die entscheidende Frage ist: Wissen die Mitarbeitenden davon? Und verstehen Sie ihn auch? Eine klare Kommunikation der Richtlinie hilft, Missverständnisse, Unwissenheit und mögliche Probleme am Arbeitsplatz zu vermeiden.

Tipps für die Erstellung eines ethischen Verhaltenskodexes:

Echtheit als Grundlage: Der Kodex sollte aus den Kernwerten der Organisation hervorgehen – nicht aus Angst vor Reputationsschäden oder zur Erfüllung von Kontrolllisten.

An gesellschaftlichen Erwartungen ausrichten: Der Kodex sollte sowohl die interne Unternehmenskultur als auch die Erwartungen der Gesellschaft widerspiegeln und sich an der Mission und Vision orientieren.

Mitarbeitende aktiv einbeziehen: Holen Sie Feedback aus allen Ebenen des Unternehmens ein. Besprechen Sie den Kodex in Teambesprechungen und integrieren Sie ihn in den Alltag, um das Bewusstsein und die Akzeptanz zu fördern.

Was gilt als Verstoß gegen die Integrität?

Von allen in einer Organisation wird erwartet, dass sie sich an die vereinbarten Regeln und Standards halten. Trotzdem gibt es Situationen, in denen jemand absichtlich oder unbeabsichtigt dagegen verstößt – das bezeichnen wir als Verstoß gegen die Integrität.

Beispiele:

  • Eine Kollegin meldet sich krank, obwohl sie nicht krank ist.
  • Eine Person reicht eine gefälschte Spesenabrechnung für private Reisen oder Mahlzeiten ein.
  • Zahlen werden manipuliert, um Gewinne zu steigern – z. B. zur Gewinnung von Investoren oder zur Erhöhung von Boni.
  • Vertrauliche Daten von Kunden oder Unternehmen werden an Mitbewerber weitergegeben oder zu privaten Zwecken verwendet.
  • Firmeneigentum oder Geld wird gestohlen.

Schwerwiegende Verstöße können finanziellen und rechtlichen Schaden verursachen und den Geschäftsbetrieb stören. Prävention ist daher nicht nur aus ethischer Sicht wichtig, sondern auch für die Geschäftskontinuität.

Was passiert nach einem Verstoß?

Die Reaktion richtet sich nach der Disziplinarrichtlinie der Organisation. Je nach Schwere und Konsequenzen kann die Sanktion von einer formellen Verwarnung bis hin zur fristlosen Kündigung oder einem Gerichtsverfahren reichen. Dabei ist wichtig zu erkennen: Nicht jeder Verstoß ist von böser Absicht getrieben. Manchmal führen persönliche Probleme oder äußerer Druck dazu, dass jemand eine schlechte Entscheidung trifft. In anderen Fällen liegt es einfach an mangelndem Bewusstsein.

Was tun, wenn man sich gezwungen fühlt, Regeln zu umgehen?

Wenn eine Kollegin unsicher ist, welches Vorgehen ethisch richtig ist, oder das Gefühl hat, von der Unternehmensrichtlinie abweichen zu müssen, sollte sie das Gespräch mit einer Führungskraft, der Personalabteilung oder einer vertraulichen Ansprechperson suchen. Diese können helfen, die beste Lösung zu finden. Es ist auch sinnvoll, die Entscheidung und die Überlegungen dahinter zu dokumentieren. Selbst wenn das Ergebnis dadurch nicht verändert wird, zeigt diese Transparenz Integrität und macht deutlich, dass die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen wurde.

Integrität zur Priorität machen

Menschen interpretieren Integrität unterschiedlich. Deshalb ist es wichtig, in Organisationen ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Mit dem Online-Training „Integrität am Arbeitsplatz“ von Awaretrain kann sich Ihr gesamtes Team intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Anhand praxisnaher Beispiele und realistischer Dilemmata aus 12 verschiedenen Branchen lernen Mitarbeitende, auch in komplexen oder stressigen Situationen ethisch zu handeln. Entdecken Sie unser Modul „Integrität am Arbeitsplatz“ und loggen Sie sich bei Awaretrain ein.

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5 praktische Tipps zur Förderung von Integrität

1. Kommunizieren Sie Ihren Verhaltenskodex klar

Wenn Ihre Richtlinie tief im Intranet versteckt ist, wird sie niemand lesen. Stellen Sie sicher, dass jeder Mitarbeitende sie kennt, und thematisieren Sie sie beim Onboarding und in Team-Meetings.

2. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran

Wenn die Führungsebene konsequent integer handelt, folgen andere. Führungskräfte sollten Entscheidungen offen erklären und Verantwortung für Fehler übernehmen.

3. Bieten Sie regelmäßige Schulungen an

Laufende Schulungen regen Mitarbeitende dazu an, über ihr eigenes Verhalten nachzudenken. Das Modul „Integrität am Arbeitsplatz“ von Awaretrain wurde mit Ethik-Expertinnen entwickelt und enthält nachvollziehbare Beispiele aus 12 Branchen. Es hilft Mitarbeitenden, ethisches Denken in realen Szenarien zu üben.

4. Schaffen Sie sichere Meldemöglichkeiten

Fördern Sie eine Kultur, in der Menschen sich wohlfühlen, etwas anzusprechen. Bestellen Sie unabhängige Vertrauenspersonen oder richten Sie eine sichere Meldestelle ein. Sorgen Sie dafür, dass alle wissen, wie und wo sie Bedenken äußern können.

5. Belohnen Sie ethisches Verhalten

Zeigen Sie, dass Integrität ebenso wichtig ist wie Ergebnisse. Würdigen Sie Mitarbeitende, die Verantwortung übernehmen, durchdachte Entscheidungen treffen oder gemäß den Unternehmenswerten handeln. Anerkennung zeigt, dass Ethik alle etwas angeht.

+49-6035-970 151 info@awaretrain.de

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